Wandern in den Bergen – gut für Herz und Kreislauf!

 

Berge sind so vielfältig wie das Leben. Einmal geht es steil bergauf, dann wieder eben dahin und oft auch abwärts. Einmal treibt es den Puls in die Höhe und dann bleibt wieder genug Luft zum Plaudern mit den Wanderfreunden. Das macht Wandern am Berg so wertvoll und ist für jeden als Vorbeugung und Therapie einsetzbar.

 

Mit Wandern können Sie in jedem Alter anfangen. Egal mit welchem Sport Sie beginnen. Es ist absolut wichtig zu wissen, was dem Körper gut tut und wo es gefährlich werden kann. Wer mit Sport anfängt, sollte gemeinsam mit dem Arzt über ein Belastungs-EKG herausfinden, wo seine Maximalbelastung liegt. Das ist dann der Ausgangswert für ein optimales Training. Es gibt dazu auch die Faustregel, das Lebensalter von der Zahl 220 abzuziehen. Ein Fünfzigjähriger sollte nach dieser Formel das Herz mit nicht mehr als 170 Schlägen belasten. Individuell kann diese Grenze, je nach Trainingszustand höher oder tiefer liegen. Den richtigen Belastungsbereich zu kennen, ist aber entscheidend für die Trainings-und Erholungswirkung. Richtige Belastungseinteilung Siebzig Prozent der Maximalbelastung, bei einem Fünfzigjährigen in der Regel also bei 120 Herzschlägen pro Minute, ist ein guter trainingswirksamer Bereich.

 

Früher war die herrschende Lehre, dass der überwiegende Teil des Trainings in diesem Bereich stattfinden soll. Neue Erkenntnisse zeigen, dass es wichtig ist, auch öfters intensiver zu trainieren. Dieser Fünfzigjährige kann sich also ohne weiteres öfter den 170 annähern, sein 75-jähriger Vater kann bis 145 gehen und die 25-jährige Tochter verträgt, wenn sie gesund ist, auch bis zu 195 Herzschläge und je nach Trainingszustand auch mehr.

 

Geübte wissen rasch, was ihnen gut tut. Anfängern fehlt das subjektive Gefühl der Belastung und sie neigen zur Überbelastung. Ihnen kann eine Pulsuhr gute Dienste tun. Es braucht aber immer Konsequenz.Eine Trainingswirkung ist nur erzielbar, wenn Sie mehrmals in der Woche trainieren. Ist kein Berg da, ist Radfahren, Laufen oder Schwimmen ein guter Ersatz. Ab drei Stunden in der Woche, aufgeteilt auf mehrere Einheiten, machen Sie Kondition. Weniger als zwanzig Minuten bringt aber nichts. Viel Training schadet nur dann, wenn Sie dem Körper zu wenig Zeit zum Regenerieren geben. Das merken sie selbst, wenn Sie müder anstatt fitter werden. Wer untrainiert mit ausgesprochenen Bergfexen unterwegs

ist, nur weil er einmal im Leben seinen Hausberg besteigen will, der ist oft gefährdet. Einem gesunden Menschen passiert meistens auch da nichts wirklich Gefährliches. Die Kombination aus Risiko, schlechter Vorbereitung und Überbelastung ist die gefährlichste.

 

Wer im Alter über sechzig mit Sport beginnt, muss sich aber jedenfalls untersuchen lassen.Die Wahrscheinlichkeit zusätzlicher Risiken durch bereits vorhandene gesundheitliche Beeinträchtigungen ist in diesem Alter sehr groß.

 

Vielfältig beim Bergwandern ist nicht nur die Landschaft. Es sind auch die verschiedensten.Typen hier anzutreffen. Die einen machen über 1.000 Höhenmeter in der Stunde und gehen am Abend noch ins Fitnessstudio. Andere machen das Beste aus dem Alter und ihren Möglichkeiten. Die Älteren sollten aber auch daran denken,dass ein muskuläres Training für den ganzen Körper mit dem Alter immer wichtiger wird. Da können sie wieder viel von den Jungen lernen.

 

Wichtig beim Sport ist das richtige Essen. Der Schwerpunkt sollte auf Kohlehydraten (Brot, Marmelade, Honig Kartoffeln, Nudeln und Früchte) als Energielieferant liegen. Vermeiden Sie zu viel Fett. Wichtig sind ausreichend Ballaststoffe, damit Sie sich auch am Berg wohl fühlen. Noch wichtiger fast ist das Trinken. Bei einem Aufstieg von 1.000 Höhenmetern verliert der Körper schon dadurch einen halben Liter Flüssigkeit. Durch die Belastung kommt dann noch zusätzlich etwa 1/2 bis 1 Liter dazu. Ausreichend trinken ist daher am Berg ein Gebot der Stunde. Zu empfehlen sind Früchte-oder Kräutertees und leicht

gesüßte Getränke, wie Fruchtsäfte oder gespritzter Apfelsaft. Alkoholhältige Getränke sind keine guten Durstlöscher, weil Alkohol dem Körper Flüssigkeit entzieht. Zu viel Alkohol schadet ja dem Menschen ganz allgemein, kann aber am Berg gefährlich sein. Die körperliche Beeinträchtigung gepaart mit der typischen euphorischen Selbstüberschätzung unter Alkoholeinfluss ist eine gefährliche Mischung.